"Revision des Schweizer Wasserzinssystems" – neue Ergänzungsstudie im Rahmen des NFP 70

Das Bild zeigt den Lac de Moiry im Kanton Wallis.

Die NFP-70-Ergänzungsstudie untersucht die finanziellen Verteilungswirkungen und langfristigen Aspekte der Revision des Wasserzinssystems.

​Die Revision des Wasserzinssystems gilt als eine der grössten Herausforderungen, die der Schweizer Wasserkraft bevorstehen. Mit etwa CHF 500 Millionen pro Jahr stellen die Wasserzinsen ein bedeutendes Einkommen für Bergkantone und -gemeinden dar. Die Einkünfte der Wasserkraftunternehmen sowie die daraus resultierenden Steuergelder und Dividendenausschüttungen wiederum kommen vielen anderen Kantonen – oft anderen als denjenigen, die von Wasserzinsen profitieren – zugute.

Aufbauend auf der Forschungsarbeit des NFP-70-Verbundprojekts "Die Zukunft der Schweizer Wasserkraft", untersucht eine Ergänzungsstudie im Rahmen des NFP 70 unter Leitung von Prof. Dr. Hannes Weigt zwei zentrale Aspekte der Revision des Wasserzinssystems. Zum einen die potenziellen Verschiebungen der Finanzströme an Unternehmen, Kantone und Gemeinden bei einem Wasserzinssystem mit fixen und variablen Teilen und zum anderen die langfristigen Auswirkungen von Wasserzinsen (d. h. Investitionen, Umweltauswirkungen, Unsicherheit und Nachhaltigkeitsfragen), auf wirtschaftliche und finanzielle Faktoren auf Kantons- und Regionalebene sowie die Auswirkungen auf die anstehende Erneuerung von Konzessionen.

In einem ersten Schritt werden anhand einer Reihe möglicher Marktentwicklungsszenarien die Verteilungswirkungen der vorgeschlagenen Anpassungen des Wasserzinssystems untersucht. Zweitens wird mittels der Erkenntnisse über veränderte Wassererträge und -zinsen die Rolle der Wasserzinsen hinsichtlich Langfristaspekten (d. h. Investitionen, Umweltauswirkungen, Unsicherheit und Nachhaltigkeit), wirtschaftlichen und finanziellen Effekten auf Ebene von Kantonen und Regionen sowie der Auswirkung auf die anstehende Erneuerung von Konzessionen evaluiert.

Die Forschung zu operationellen und ertragsbezogenen Abschätzungen wird mit den Finanzströmen innerhalb und zwischen Kantonen verknüpft. Unter Einbezug dieser Ergebnisse, einer Investitionsanalyse sowie der regionalen und konzeptionellen Forschung werden die langfristigen Perspektiven eines revidierten Wasserzinssystems beurteilt.