Die Zukunft der Schweizer Wasserkraft

Das Bild zeigt die Staumauer des Ritomsees.

Am Schweizerischen Stromkongress stellte Prof. Dr. Hannes Weigt Zwischenergebnisse des NFP-70-Verbundprojektes "Die Zukunft der Schweizer Wasserkraft“ vor.

​Am 12. Schweizerischen Stromkongress, an dem über 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, insbesondere der Strombranche zusammenkamen, stellte Prof. Dr. Hannes Weigt von der Universität Basel Zwischenergebnisse des NFP-70-Verbundprojektes "Die Zukunft der Schweizer Wasserkraft" vor.

Im Mittelpunkt stand die Frage, ob die heimische Wasserkraft, die ihr für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 zugedachte Rolle wahrnehmen könne. Die niedrigen Strompreise der letzten Jahre und die ebenso tiefen Preisaussichten für die kommenden Jahre, Wertberichtigungen in Milliardenhöhe, Diskussionen über Wasserzinsen und der Ruf nach Unterstützung liessen daran zweifeln. Überkapazitäten und tiefe CO2- und Kohlepreise drückten das Preisniveau. Erst ab 2025 könne – je nach europäischer Marktentwicklung – mit einem Preisanstieg gerechnet werden. Eine Garantie gäbe es dafür jedoch nicht.

Um dennoch die erforderlichen Investitionen in zusätzliche Wasserkraftkapazitäten auszulösen, sollte auch bei der Planung neuer Anlagen und der Investitionen in bestehende Wasserkraftanlagen eine flexiblere Struktur angedacht werden. Bei entsprechenden lokalen Gegebenheiten könne zum Beispiel ein gestufter Ausbau geplant werden, bei dem nach dem Motto "start small, think large" spätere Erweiterungen von Anfang an in das Investmentprojekt integriert werden, beispielsweise der spätere Zubau weiterer Turbinen.

Gleichzeitig erhielten Pumpspeicher durch die Weiterentwicklung alternativer Technologien langfristig neue Konkurrenz um Investitionen. So würden Druckluft- und Wärmespeicher im Vergleich zu Neuinvestitionen in Pumpspeicherkraftwerke zunehmend wettbewerbsfähig.

Zusammenfassend hält Weigt fest, dass in einem volatilen Marktumfeld, geprägt von Risiken und Unsicherheiten, Massnahmen, die nur darauf zielten, kurzfristig Lücken zwischen Einnahmen und Kosten zu schliessen, wenig nachhaltig seien.